Fasching treibt es auf die Spitze

28.09.2015

Immer wieder auf und nieder… Am neunten Tag seiner abenteuerlichen Russland-Durchquerung „Russia Coast to Coast“ schraubt Wolfgang Fasching seinen Kilometerzähler auf mehr als 4000 und die Höhenmeter kratzen an der 40.000er-Marke. Im Weg stehen ihm zwar keine namhaften Rocky Mountains, kein Großglockner und keine Alpe d’Huez-Bergetappe; doch die schleichend steten, (bis zu zwölf Prozent) steilen und oft sanften Erhebungen auf den schadhaften Straßen Sibiriens haben es mehr als in sich.„Es sind so giftige, lästige Anstiege, immer rauf und runter. Die Straße ist oft so schlecht, sodass du keinen Schwung mitnehmen kannst. Diese Höhenmeter spürt man einfach“,sagt Fasching, der unerschütterlich gen Westen fährt.Insgesamt 88.000 Höhenmeter hat Fasching bei seiner russischen Extremtour zu erklimmen – das sind in Summe zirka die dreifachen des „Race Across America“

Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h


Immer wieder auf und nieder… Am neunten Tagseiner abenteuerlichen Russland-Durchquerung „Russia Coast to Coast“ schraubt Wolfgang Fasching seinen Kilometerzählerauf mehr als 4000 und die Höhenmeter kratzen an der40.000er-Marke. Im Weg stehen ihm zwar keine namhaften Rocky Mountains, kein Großglockner und keine Alpe d’Huez-Bergetappe; doch die schleichend steten, (bis zu zwölf Prozent) steilen und oft sanften Erhebungen auf den schadhaften Straßen Sibiriens haben es mehr als in sich.„Es sind so giftige, lästige Anstiege, immer rauf und runter. Die Straße ist oft so schlecht, sodass du keinen Schwung mitnehmen kannst. Diese Höhenmeter spürt man einfach“,sagt Fasching, der unerschütterlich gen Westen fährt. Insgesamt 88.000 Höhenmeter hat Fasching bei seiner russischen Extremtour zu erklimmen – das sind in Summe zirka die dreifachen des „Race Across America“

Der neunte Tag begann fast idyllisch am See.„Zuhause bin ich nach einer Runde um den Attersee in vier Stunden wieder zurück, das ginge sich hier nicht ganz aus…“,scherzte Wolfgang Fasching, als er zu Sonnenaufgang ein Stück entlang desBaikalseesunaufhaltsam in Richtung Westen strampelte. Der riesige See ist 800 Kilometer lang. Erstmals kam Fasching auch an einer Ortstafel vorbei, in der die weit entfernten Städte Krasnojarsk und Irkutsk nicht nur in kyrillischer, sondern auch lateinischer Schrift angegeben waren. Der Regen zeigte sich zumindest bis in die Abendstunden nur am Horizont.„Ein erster Tag ohne Regen, zumindest bis jetzt einmal – das weiß man sehr zu schätzen“, sagte der 46-jährige Mentaltrainer und Buchautor, der auch an diesem Tage wieder mehr als 450 Kilometer herunterradelte.

Auf der transsibirischen Trasse wird jedoch der Schwerverkehr immer immenser, einen bitteren Vorgeschmack gab es in einem Vorstädtchen. Rechts und links wird Fasching überholt, weshalb ihn künftig an neuralgischen Stellen sogar zwei Begleitfahrzeuge von hinten abschirmen; auch die Polizei klinkte sich ein.„Das Verkehrsaufkommen ist echt brutal“,sagt Fasching.„Das verursacht Stress.“Ein Szenario war besonders brenzlig: Auf einem Berganstieg geriet er plötzlich zwischen zwei LKWs, dazwischen blieb ein Meter Platz.„Das war knapp.“Für die Lenker des Pacecars ist es eine Challenge, sich an das Hinterrad Faschings zu heften, ihn zu schützen und bei Nacht die Straße auszuleuchten. Bergab erreicht er Geschwindigkeiten bis zu 80 km/h– und das auf diesem Untergrund...

Ein Hammertag mit mehr als 7000 Höhenmetern steht Fasching noch bevor, dann geht es für einige Tage in die sibirische Tiefebene. Ein großes Zwischenziel auf dem Weg zum Weltrekord steht ihm bald bevor, der Halfway-Point bei 5000 Kilometer. Ob er diesen im Kopf habe? „Momentan denke ich nur von Tag zu Tag…“ Der zehnte, der bricht bald schon an, innerhalb von 25 Tagen will er das Ziel in St. Petersburg erreichen.