Was will ich wirklich? Ein recht reales Gedankenexperiment.

17.12.2018

Der Jahreswechsel naht, die angeblich ruhigste Zeit im Jahr ist die lauteste und stressigste, und es tut uns allen sicherlich gut, einen Augenblick innezuhalten – kümmern wir uns doch einen Moment um uns selbst!
Gehen Sie mit mir auf ein Gedankenexperiment.

Suchen Sie sich einen bequemen Sitzplatz, entspannen Sie sich und lassen Sie Ihre Gedanken schweifen. (Die Augen mögen Sie auch schließen – aber bitte erst, nachdem Sie diesen Text gelesen haben!)

Stellen Sie sich vor, dass es ihr 80. Geburtstag ist. Ihre Verwandten und Freunde sind da, das Festmahl mundete, das Dessert ist köstlich. Alle lassen Sie hochleben, und Reden werden geschwungen. Was möchten Sie über sich erzählt hören? Wie würden Sie selbst, wenn Sie dann das Wort ergreifen, auf acht Jahrzehnte Ihres Lebens zurückblicken? Wie wollen, oder sollen, Sie gelebt haben?

  • „Er war und ist immer ein freundlicher, hilfsbereiter, lebenslustiger Weggefährte.“
  • „Sie war und ist immer für andere da, an sie wenden wir uns gerne, wenn wir Fragen und Probleme haben.“
  • „Sie stand und steht mit beiden Beinen im Leben und zeigt, was man alles zu leisten imstande ist.“
  • „Er ist immer noch ein erfolgreicher Stratege und alles, was er angegriffen hat, ist zu Gold geworden.“
  • „Er lebt ein Leben, um das wir ihn bewundern und beneiden, in dem er die Balance gefunden hat zwischen Privatem und Beruflichen, und in dem er auch noch Zeit für sich selbst gefunden hat!“
  • „Sie ist Ehefrau, Geliebte, Mutter, Großmutter, Ur-Großmutter, Freundin, Engel, Göttin – sie ist die Frau der Träume!“ 

An Ihrem 80. Geburtstag ist der größte Teil Ihres Lebens nicht mehr veränderbar. Sie haben Ihre Ziele erreicht (oder auch nicht), Sie sind zu dem geworden, was Sie sich vorgestellt haben (oder auch nicht).
Doch egal, ob Sie 30, 40, 50, 75, 80, 90 Jahre alt werden – für uns alle gilt, dass wir auf die Vergangenheit keinen Einfluss mehr nehmen können. Was war, das war. Wir können indes zurückblicken, Erfahrung, Kraft und/oder Motivation aus dem Geschehenen schöpfen, berufliche, persönliche, emotionale Ziele formulieren und mit Schwung die Zukunft angehen.
Und dann bedarf es wohl nur mehr eines kleinen Denkanstoßes, um eine der schwierigsten Fragen unseres Daseins zu beantworten: Was will ich wirklich in meinem Leben?